Frieden für Europa-Europa für den Frieden |
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Unterstützt wird der Aufenthalt der AVS von der Stiftung Erinnerung der Zukunft, die von Mit Ost e.V. getragen wird. Erinnerung der Zukunft hatte im vergangenenen Jahr einen Schülerwettbewerb ausgeschrieben. Thema: Frieden für Europa Europa für den Frieden. | ||
AVS-Lehrer Jürgen Engel, der den Austausch auf deutscher Seite leitet, hatte Kontakt zu den Initiatoren aufgenommen. Engel: Nach erfolgreicher Antragstellung erhielt die AVS Fördermittel in Höhe von 10000 Euro. Diese Sume floß voll in das gegenwärtige Projekt 900 Tage Blockade von Leningrad ein, das die russischen und deutschen Schüler zur Zeit in St. Petersburg bearbeiten. |
St. Petersburg (sch) Für 29 Schüler, Lehrer und begleitende Eltern der Auguste-Viktoria-Schule hat eine interessante Zeit begonnen. Bis zum 8. Mai halten sie sich auf Einladung ihrer Partnerschule 223 in St. Petersburg auf. |
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Das Besuchsprogramm widmet sich in erster Linie den Ereignissen, die im Zusammenhang mit der 900-tägigen Belagerung der Stadt Leningrad (heute St. Petersburg) zwischen 1941 und 1944 durch deutsche Truppen stehen (unsere Zeitung berichtete). Aus diesem Grunde werden deutsche und russische Schüler an gemeinsamen Geschichts-Projekten arbeiten. | Höhepunkt der Arbeiten wird eine Ausstellung sein, die von Schülern der AVS und der Schule 223 innerhalb der Besuchswoche gemeinsam gestaltet wird. |
. Die Präsentation der Ausstellung Frieden für Europa Europa für den Frieden erfolgt im Rahmen eines Schulfestes am 6. Mai. In St. Petersburg wird sie nur wenige Wochen zu sehen sein, denn bereits im Juni erfolgt ihre Überführung nach Itzehoe. Hier wird sie bis April 2006 ihren Platz in den Räumen der AVS haben. Danach geht sie wieder zurück nach St. Petersburg und wird Bestandteil des Museums der Schule 223. |
AVS-Schüler besuchen deutschen Soldatenfriedhof in Solugobowka Begleitet wurden sie dabei von einem Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks, das den Besuch filmte. St. Petersburg (sch) Der größte deutsche Soldatenfriedhof liegt 70 Kilometer von Leningrad entfernt. In Solugobowka ruhen 32000 deutsche Soldaten, zum Teil gefallen bei den schweren Kämpfen bei Leningrad zwischen 1941 und 1944. |
Der Weg zum Ehrenmal und auf den Friehof führt entlang hintereinander aufgestellter Stelen. In den Stein gemeißelt, die Namen von zweidrittel der Soldaten, die dort bestattet sind. Die Journalistin Sonja Zekir formulierte über die schier endlose Namenreihe am 20. September 2003 in der Süddeutschen Zeitung: Eine beklemmende Kurzschrift gewissenlos verschwendeten Lebens. Am Ehrenmal legten die Besucher rote Nelken nieder, jeder eine, 13 an der Zahl. Für Jan Steinhagen (18) ist es angebracht, nach Solugobowka zu kommen. Denn, so der Hohenlockstedter: Wir sind Deutsche. Da ist es schon wichtig, diese Stätte zu besuchen, und Blumen niederzulegen. Mit beklemmung denkt der Jugendliche an die Menschen, die dort vor über 60 Jahren gefallen sind: Beim Kampf um den Eisenbahnknotenpunkt Mga, beim kampf um die Singawino-Höhen und auf anderen Schlachtfeldern dieser furchtbar umkämpften Region. Jan Steinhagen: Ich finde es krass, mir vorzustellen, damals mit dabei gewesen zu sein. |
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,der ist nicht tot, nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird. (Immanuel Kant) |
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Gemischte Gefühle dürften die Itzehoer am vorletzten Tag ihres Aufenthalts befallen. Am 7. Mai besuchen sie den Piskarjowski-Friedhof. Dort haben Blockadeopfer ihre letzte Ruhestätte gefunden. Insgesamt sind zwischen September 1941 und Januar 1944 etwa 800000 bis eine Millionen Leningrader dem deutschen Blockadering zum Opfer gefallen.
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Jürgen Engel zieht ein positives Fazit: Der Aufenthalt war für uns alle sehr beeindruckend. Wir sind von unseren Gastgebern aus der Partnerschule 223 herzlich aufgenommen worden und konnten unser Arbeitsziel erreichen. |
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Aufgabe der Gruppe war es, die 900-tägige Belagerung von Leningrad (September 1941 bis Januar 1944) gemeinsam mit Schülern der Schule 223 aufzuarbeiten und die Ergebnisse in einer Dokumentation zusammen zu fassen. Bei ihrer Recherche hatten die deutschen und russischen Schüler Gelegenheit, mit Zeitzeugen zu sprechen, die die Stadt als Soldaten oder Zivilpersonen gegen die Angriffe deutscher Truppen verteidigt hatten. | Höhepunkt des Schüleraustausches war die Eröffnung der Ausstellung Frieden für Europa Europa für den Frieden. |
Zehn kleine deutsch-.russische Projektgruppen hatten sich mit verschiedenen Aspekten der Belagerung Lenigrads befasst und ihre Ergebnisse in deutscher und russischer Sprache, illustriert mit Fotos, auf Ausstellungstafeln dokumentiert. Diese Ausstellung bleibt bis Juni an der Schule 223. Dann wird sie von einer russischen Schul-Delegation nach Itzehoe gebracht, um an der AVS präsentiert zu werden. Dass die gemeinsame Aufarbeitung des historischen Themas auch eine zwischenmenschliche Bereicherung war, hob die Leiterin der Schule 223 hervor. Ljubow Baburova: Viele unserer Schüler haben sich während des Projekts sehr gut befreundet. Das war auch der Sinn. Auch den Erwachsenen fiel es am Abreistag schwer, Abschied zu nehmen. |
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Die Materiale sind von Hermann Schwichtenberg , Ingrid Schwichtenberg und Inna Kruglowa gesammelt und dargestellt.
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